Wohnungskatzen

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Immer mehr Schweizerinnen und Schweizer teilen ihr Zuhause mit einer Katze. Laut Statista lebten im Jahr 2022 rund 1,8 Millionen Katzen in Schweizer Haushalten – damit sind sie die beliebtesten Haustiere. In 28 % aller Haushalte lebt somit mindestens eine Samtpfote. Zum Vergleich: Die Zahl der Hunde liegt bei rund 500’000. Während viele Katzen Freigang geniessen, lebt auch ein grosser Teil als Wohnungskatze.

Inhaltsverzeichnis

  1. Wohnungskatze vs. Freigängerkatze – was ist der Unterschied?
  2. Eigenschaften der Wohnungskatze
  3. Welche Rassen sind als Wohnungskatzen besonders geeignet?
  4. Was muss ich bei der Anschaffung einer Wohnungskatze beachten?
  5. Was braucht eine Wohnungskatze zum Glücklichsein?
  6. Kann ich meine Wohnungskatze alleine lassen?
  7. Fazit

Wohnungskatze vs. Freigängerkatze – was ist der Unterschied?

Katzen können entweder als Wohnungskatzen oder als Freigänger gehalten werden.

  • Wohnungskatzen leben ausschliesslich in der Wohnung oder im Haus. Manche haben Zugang zu einem gesicherten Balkon oder können an einem katzensicheren Fenster frische Luft schnappen. Im Gegensatz zu Freigängern gehen sie aber nicht auf Entdeckungsreise in der Natur.
  • Freigänger dürfen nach draussen, erkunden die Umgebung und können ihren natürlichen Jagdtrieb ausleben.

Während Freigänger mehr Abwechslung und Bewegungsfreiheit geniessen, sind Stubentiger vor Gefahren wie Strassenverkehr, anderen Tieren oder Diebstahl (insbesondere bei wertvollen Rassekatzen) geschützt.

Die Bindung zwischen Katze und Mensch kann in beiden Fällen sehr eng sein. Einige Rassen gelten als besonders menschenbezogen, doch entscheidend sind vor allem der individuelle Charakter der Katze und die Interaktion mit ihrer Besitzerin oder ihrem Besitzer. Wenn eine Katze von klein auf viele positive Erfahrungen mit Menschen sammelt und ihre Bezugsperson als sichere Ressource wahrnimmt, kann auch eine Freigängerkatze eine enge Bindung aufbauen.

Eigenschaften der Wohnungskatze

Katzen sind von Natur aus Jäger und haben ein ausgeprägtes Spiel- und Erkundungsverhalten. Auch Wohnungskatzen brauchen ausreichend Beschäftigung, um ihre natürlichen Instinkte ausleben zu können. Dazu gehören Kratzbäume, interaktives Spielzeug und Versteckmöglichkeiten.

Typische Eigenschaften von Wohnungskatzen:

  • Ruhiger als Freigänger, da sie weniger Reizen ausgesetzt sind.
  • Anhänglicher, da sie mehr Kontakt zu ihrer Bezugsperson haben.
  • Weniger wetterabhängig, da sie nicht auf schönes Wetter angewiesen sind, um aktiv zu sein.
  • Anfälliger für Langeweile, wenn sie nicht ausreichend beschäftigt werden.

Welche Rassen sind als Wohnungskatzen besonders geeignet?

Einige Katzenrassen sind besonders für die Wohnungshaltung geeignet, da sie ein ruhiges Temperament haben und weniger Bewegungsdrang zeigen:

  • Britisch Kurzhaar: Ruhig, ausgeglichen und menschenbezogen.
  • Perser: Gemütlich, anspruchslos und pflegeleicht.
  • Ragdoll: Sehr anhänglich, verschmust und eher ruhig.
  • Maine Coon: Anhänglich und menschenbezogen.
  • Heilige Birma: Gutmütig und entspannt.
  • Devon Rex: Verschmust und anhänglich.
  • Russisch Blau: Ruhige Art, ideale Wohnungskatze.
  • Sphynx: Sehr menschenbezogen.
  • Kartäuser: Ruhig, verspielt und idealerweise im Doppelpack zu halten.
  • Türkisch Angora: Gesellig und gutmütig.
  • Und viele andere.

Bauernhofkatzen können ebenfalls in der Wohnung gehalten werden. Allerdings sollte darauf geachtet werden, ob die Katze bereits an ein Leben als Freigänger gewöhnt ist. Eine Katze, die im Freien aufgewachsen ist, wird sich schwerer an die Wohnungshaltung anpassen.

Besonders aktive Katzenrassen wie Bengalen und Abessinier haben einen hohen Bewegungsdrang und brauchen viel Beschäftigung. Hier sind Laufräder, Fummelbretter, Intelligenzspielzeug und Clickertraining besonders wichtig, um die Katze artgerecht auszulasten.

Was muss ich bei der Anschaffung einer Wohnungskatze beachten?

  • Zeit und Engagement: Wohnungskatzen brauchen Beschäftigung und Zuwendung, da der Mensch ihre wichtigste Bezugsperson ist.
  • Platz: Eine Wohnungskatze benötigt ausreichend Platz und Zugang zu verschiedenen Räumen, da sie neugierig ist und gerne erkundet. Oft werden 50 bis 60m2 als Mindestgrösse der Wohnung empfohlen. Wichtig sind auch Kletter- und Rückzugsmöglichkeiten.
  • Gesellschaft: Katzen sind zwar Einzeljäger aber keine Einzelgänger. Besonders Berufstätige sollten eine Zweitkatze in Erwägung ziehen.
  • Artgerechte Haltung: Kratzbäume, Versteckmöglichkeiten und Spielzeug sind essenziell.
  • Kosten: Neben Futter und Ausstattung fallen auch Tierarztkosten an, die mit zunehmendem Alter der Katze steigen können. Einige Kosten sind einmalig, wie z.B. die Kastration oder das Chippen, andere fallen regelmässig an, wie z. B. Impfungen. Wohnungskatzen brauchen jedoch oft weniger Impfungen als Freigänger. Unvorhersehbare Krankheitsfälle wie Operationen oder Zahnbehandlungen können jederzeit auftreten. Es ist daher sinnvoll, für solche Fälle einen «Notgroschen» bereitzuhalten oder in eine Krankenversicherung zu investieren.

Was braucht eine Wohnungskatze zum Glücklichsein?

Damit eine Katze auch in der Wohnung oder im Haus ein erfülltes Leben führen kann, sind einige Dinge wichtig:

  • Kratzbäume und Kletterlandschaften: Zum Ausleben des natürlichen Kratz- und Klettertriebs.
  • Spielzeug und Beschäftigung: Intelligenzspielzeug, Federangeln oder Bälle sorgen für Abwechslung.
  • Rückzugsmöglichkeiten: Höhlen, Decken oder erhöhte Liegeflächen bieten Sicherheit und Geborgenheit.
  • Saubere Katzentoilette: Eine hygienische Katzentoilette ist entscheidend für das Wohlbefinden.
  • Ausreichend Aufmerksamkeit: Spielen, Kuscheln und gemeinsame Zeit stärken die Bindung.
  • Fensterplatz oder gesicherter Balkon: So kann die Katze gefahrlos nach draussen schauen und sich sonnen.

Kann ich meine Wohnungskatze alleine lassen?

Wohnungskatzen können tagsüber gut alleine sein, solange sie Futter, Wasser und Beschäftigungsmöglichkeiten haben. Sie passen sich oft an den Tagesrhythmus ihrer BesitzerInnen an und schlafen, wenn diese nicht zu Hause sind. Danach sollten Spiel- und Kuschelzeiten eingeplant werden.

Fazit

Wohnungskatzen können ein glückliches und erfülltes Leben führen, wenn ihre Bedürfnisse erfüllt werden. Mit der richtigen Ausstattung, ausreichend Beschäftigung und viel Liebe ist die Wohnungshaltung eine gute Alternative zur Freigängerhaltung.

 

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